Alix Einfeldt

Wonderlands

Australien / Melbourne

In der Ian Potter Gallery werden auf drei Etagen die Abschlusswerke Studierender ausgestellt und ein Teil einer Ausstellung über die Kolonisierung. Beide sind gut. Im Center for Moving Images wird ‘Alice im Wunderland’ in Historie, Verfilmungen und Zitaten gezeigt, inklusive der Teezeremonie als interaktive 3D Lichtshow; eine ziemlich lustig und gut kuratierte Ausstellung.

Tim Burtons Figuren

Tim Burtons Feder

Anschließend kann ich noch den Royal Botanical Garden ansehen und mich dann auf den Weg zum Nachtbus nach Sydney machen.

Känguru bis Pinguin

Australien / Grampians / Halls Gap

Um 7:00 morgens gehen wie Kängurus spotten. Etwa 30 grasen friedlich auf dem Sportplatz und lassen uns auf 2m Nähe herankommen. Da wir keinen Hund dabei haben, interessieren sie sich nicht wirklich für uns.

Kängurus springen vor allem mit Mechanik und wenig Muskelkraft. Wie das genau geht, habe ich nicht verstanden. Sie können bis zu drei Babies gleichzeitig haben, wobei das dritte als Embryo im Uterus so lange warten muss, bis im Beutel ein Platz an den beiden Zitzen frei wird. Bis über zwei Monate kann das dauern. Solange stoppt seine Entwicklung.

Roos in Halls Gap

Im Grampians Nationalpark sehen wir einen Wedgetail Adler, der von einer Horde Kakadus beschimpft wird. Vielleicht sehen nicht alle in ihm den Großen Geist Bangas, der allen Wesen in Australien das Leben eingehaucht hat. Unser Guide nennt ihn einen Glücksbringer für den Tag. In Wald schwarze und rote Wallabies, am Wasserfall Falken und auf der Ebene Emus. Dazwischen sonstige bunte Vögel in grün und blau und rot.

Gespottete Vögel

Emu-Weibchen tragen bis zu 20 Eier in sich, jedes bis zu 1kg schwer. Nach der Eiablage gibt es den Job komplett an das Männchen ab, das die Eier ausbrütet und anschließend die Jungtiere beschützt. Beim Brüten bekommt er bis zu zwei Monate keine Nahrung und kein Wasser. Manchmal nimmt er Gast-Eier von anderen Weibchen dazu. Wenn man ein Emu jagen will, kann man den Arm über den Kopf hochstrecken, die Hand nach vorne kippen und sich so als Emu verkleiden. Sie glauben einem das.

Mittags gibt es Lunch in Horsham und den Start zur Rückfahrt.

Horsham Center am Sonntag

Zum Abschluss in Melbourne: Pinguine spotten! Das Wasser südlich Melbournes kommt aus der Antarktis, ist entsprechend kühl und entsprechend bewohnt.

Pierpinguine

Am Pier in St. Kilda und drumherum hat sich in den Fünfzigerjahren eine Kolonie von ca 1500 Pinguinen niedergelassen. Nach Sonnenuntergang kommen einzelne Tiere zum Pier geschwommen und klettern die Steine hoch. Deren Areal ist abgesperrt und einige Guides schützen die Tiere vor uns und zB Blitzlicht. Entzückende kleine Watscheltiere! Eines läuft mir ziemlich über die Füße, weil auch ich am Zaun stehe.

Great Ocean Road

Australien / Great Ocean Road

Eine gebuchte Tour, zwei Tage. Heute Great Ocean Road, westlich von Melbourne. Das Meer hier ist wirklich sehr schön und die Landschaft sehenswert.

Blick auf die Küste

In einem Baum schläft ein Koala. Es klemmt sich zwischen ein paar Äste und krallt eine Pfote um einen davon. So fällt es nicht herunter.  Am Hinterteil hat es zum Polstern eine Art Kissen im Körper. Unterscheiden kann man sie nur an ihrer Nasenschleimhaut, sagt der Guide, von Außen sähen sie gleich aus.

Je später der Tag, desto überlaufener sind die die Best Spots. Die ‘zwölf Apostel’ sind acht Sandsteinformationen, die aus dem Wasser ragen. Auf der Binnenseite gibt es Monokultur und Schafe, für die sich keiner interessiert.

Binnenland

Tag der Kunst

Australien / Melbourne

Mit einem schicken Fahrrad vom Hostel Nunnery will ich Galerien und Museen abklappern. Melbourne ist, nebenbei bemerkt, ziemlich Fahrradfreundlich. Überall gibt es Fahrradspuren, selbst in der Baustelle. Und sie werden respektiert.

Linden Contemoporary Art in St. Kilda, südliches Melbourne. Hier wird renoviert, das Haus ist eingerüstet, nix Kunst.

Und warum ‘Linden’ finde ich auch nicht heraus. However, St. Kilda hat auch Strand zu bieten.

St Kilda Beach

Ein paar km davon fahre ich zurück.

Mein Fixie, Brother Francis

Dann Nationalgalerie Victoria, NGV. Ab Juni wird das MoMA hier ausgestellt, daher: Umbaupause; immerhin gibt es ein zugängliches Existenzminimum von Exponaten. Mir gefällt in der Japanologischen Abteilung, dass sie alte und neue Kunst miteinander verzwirbeln.

NGV

Nach Mittagspause und Orga-Einheit ist es zu spät für die ‘Wonderland’ Ausstellung im Center for moving Images, ACMI, reicht aber noch für ein paar Trickfilme dort und die Gertrude Contemporary Art Gallery in Fitzroy. Kein Schild, nur gestapelte Objekte im Schaufenster und ein Kleiderständer mittig im Raum, an dem etwas in kirschrot drapiert ist, ich bin gespannt. Dazu etwas schrankishes und etwas sitzmöbelishes, ebenfalls in kirschrot. In meinen Kopf startet ein Diskurs. Durch die schwer besprayte Eisentür gehe ich rein. Oh, sagt sie, dies sei nicht mehr die Galerie. Das sei jetzt ein Büro. No worries.

Bürokunst

Dadurch komme ich rechtzeitig zum Sonnenuntergang ins Naked for Satan, eine Rooftopbar in Fitzroy.

Das Pale Ale ist auch gut.

Nebenbei bemerkt, Schreiben und Bloggen hilft, die Eindrücke zu verarbeiten.

Streetart und Flat White

Australien / Melbourne

Auf meiner Stadterkundung stoße ich auf eine geführte freie Tour, die gerade die Streetart Melbournes erklärt, und anschließend die Entstehung des traditionellen Schwerpunktes ‘Kaffeekultur’. Kurz gefasst wurde die Kaffeepause als eine Alternative zu Alkohol und daraus resultierender Gewalt eingesetzt. ‘Flat White’ beschreibt sie als ‘ein Baby von Latte und Cappuccino’; und aus ihrem Lieblingscafe nehmen wir einen mit auf die Tour.

Maddies Free Tour

Das wohl berühmteste Bild

Viktorianische Teestube, deren grüne Tapete mit Arsen hergestellt wurde

Suppenküche, in der man Suppengutscheine (und gute Wünsche) für Obdachlose spenden kann

Abends einen guten Wein

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