Indonesien / Mt Ijen
Es ist 11:20 a.m. und ich bin seit zehn Stunden auf den Beinen. Um 1:00 morgens startete unser Tourbus. Zwei Stunden Aufstieg auf den Vulkan Ijen, 3,4km steil hoch. Oben Gasmasken aufsetzen und 45min runter in den Krater klettern, über Geröll, zum Blue Fire. Aus den Ritzen im Gestein dringt Sulphurgas, das mit 600°C blau brennt. Manchmal verflüssigt es sich und läuft brennend die Steine runter. Aus anderen Spalten dampft Sulphur als Qualm und füllt den Kessel, dafür die Gasmasken. Irre.
Unsere langsamste Person wird geschubst, jetzt gehen wir Hand in Hand. Einer von unserer Bromo – Ijen – Vulkangruppe verknickt seinen Fuß kräftig – unten im Krater. Die Guides haben Salbe und Klettband. Ein paar Asiaten schliddern in Flipflops. Unten starren wir ewig und wie blöd in das Meer blauer Flammen, wenn der Schwefelnebel sie frei gibt.
Durchs Bild laufen immer wieder die Sulphur-Miner, die unter gefährlichen und toxischen Bedingungen Sulphur gewinnen und zu Fuß ins Dorf tragen, 60 neongelbe kg in Körben auf den Schultern, zu Fuß. Manche 3x täglich. Für Kosmetika, sagt der Guide, und um Zucker zu bleichen. Nachdem wir uns blöd genug geguckt haben gehen wie zum See, hot Water, toxic, sauer mit einem pH-Wert von 0,5. Bitte nur kurz die Hand rein halten. Danach klettern wir den Krater wieder hoch zum Sonnenaufgang.
Oben geht es weiter um den Krater herum durch eine unwirkliche Landschaft und eine Sonne, die unsere Schatten auf dem aufsteigenden Sulphurdampf tanzen lässt. Dann die anderer Seite, noch mehr Vulkane, endloser Horizont und das Meer. Gegen 7:00 haben wir unseren Wahnsinn im Griff und schaffen es, uns los zu reißen. 1,5h wieder steil bergab.
Sulphur – Miner
Sulphur-Körbe
Durch den Dschungel geht es weiter an die Ostspitze, die anderen fahren nach Bali, ich bleibe hier im Homestay mit Hunden und Hühnern, Palmen und Schmetterlingen.
Badegast
PS – wenn und sobald ich aus der Gruppe die besseren Fotos bekomme, aktualisiere ich.