Indonesien / Komodo
Die KLM Andeng zischt durch die Nacht, die See erst unruhig, dann so glatt, dass sich die Sternbilder darin spiegeln. In der Bugwelle und entlang des Schiffes bildet sich Meeresleuchten in der Gischt. Ein Mitreisender und ich singen Queen, Bohemian Rhapsodie, Love of my life, und betrauern diverse große Musiker_*innen.
Steuerbord taucht neben dem Schiff ein 6m langes, helles Oval auf und verschwindet wieder, danach ein kleines von 1,5m Länge. Wie sind drei Personen, die das sehen. Unser Guide sagt, Wale gäbe es hier nicht, vielleicht Steine? Ich wills nicht hoffen.
Später fahren wir durch ein Gewitter. Man schläft an Deck unter einem befestigten Sonnendach mit Wänden, also werden die meisten etwas nass. Zum Glück ist kein Seegang, das Schiff würde einfach nur vollaufen. Immerhin hat es Rettungswesten. Vor Komodo legen wir dann an. Heute, an Tag vier von vier, steuern wir alle Programmpunkte der gesamten Reise nacheinander an.
Morgens um 6:00 starten wir in den Park. Als erster Drache liegt einer ab einer mit ‘hier Drache’ gekennzeichneten Stelle; wie auch immer sie das schaffen. Die Spezies ist zu alt, um in irgendeiner Form domestizierbar zu sein Wir können uns mit ihm fotografierten lassen.
Alter Komodo
Die alten Warane jagen nicht mehr. Beißen sollten sie einen trotzdem nicht, weil man davon stirbt. Sie werden von den jüngeren gefüttert; oder auch nicht, je nach Verhältnis. Sie fressen alles, auch auch ihre Kinder. Deswegen klettern die Babywarane nach dem Schlüpfen auf einen Baum und bleiben da 2-3 Jahre.
Auf dem Rundgang, begleitet von zwei mit gegabelten Stöcken bewaffneten Guides, sehen wir noch weitere Drachen.
Der Pink Beach ist heute neutral sandfarben. Die roten Korallen im Sand leuchten nicht, aber wir Schnorcheln schön. Das Wasser ist erstaunlicherweise kalt.
Manta Ray
Am Manta Spot sieht man Manta Rays schon von Schiff aus. Beim Schnorcheln sehe ich etwa 20, riesige Tiere. 5-7m Spannweite. Ich kann mich treiben lassen und es tauchen immer neue auf.
Dragons in Rinca NP
Auf Rinca gibt es auch Komodowarane. Am Eingang des Parks warnt ein Schild vor Krokodilen. Unsere fünf Guides warnen weiterhin vor schwarzen Kobras, grünen und weißen Vipern und den Drachen sowieso. Hier sehen wir viele. 50cm kurze Babydrachen, die breitbeinig über die Wiese stapfen. Einen Wasserbüffel im Wasser. Einen Wasserbüffel im Gebüsch, der von vier Komodos gefressen wird. Einen vollgefressenen Drachen, der im Fluss badet, mit kugelrundem Bauch, der aber weiter jagen würde, also bitte Vorsicht. Mit den gegabelten Stöcken würde man sie vorsichtig wegdrücken, wenn sie kämen, damit sie nicht aggressiv werden.
Sie werden nach unterschiedlichen Aussagen 30-50 Jahre alt. Auch die Tödlichkeit eines Bisses variiert in den Aussagen. Laut Komodo stirbt man; laut Rinca hat letztes Jahr einer von zwei Gebissenen einen Biss überlebt. Der andere nicht. Ja, grundsätzlich stirbt man. Sie vergiften einen dadurch, dass sie unglaubliche Mengen und Arten von Bakterien an den Zähnen haben, die dein Körper nicht bewältigen kann. Dh sie beißen dich, setzen sich daneben und warten, bis du von alleine stirbst.
Warning
Nach einem letzten, krokodilfreien Bad im offenen Meer erreichen wir Flores am frühen Abend.