Alix Einfeldt

Floating Markets und Menschen, die auf ihrem Scooter Schalen mit heißer Suppe ausliefern

Mekong Floating Market Can Tho

Die Bootstour zu den Floating Markets war auch ein bisschen Perlenfabrik. Als wir dort ankommen, sind es fast so viel Touristenboote wie Marktboote, insgesamt schwach besucht. Und es hat etwas geregnet, also kein Sonnenaufgang. Trotzdem war es schön, Kaffee von dem einen und Nudelsuppe von dem anderen Boot zu bekommen. Der ‘besondere Seiten-Kanal’ war vor allem denkbar dreckig, die Reisnudeln-Manufaktur hat Barbiepuppen und Dinge aus Kokos verkauft. In der Kakao-Plantage müssen wir extra Eintritt bezahlen, kriegen keinen Guide und hören deswegen den anderen Touren zu. Wir sehen den Herstellungsprozess und probieren hundertprozentige Schokolade.

Reisnudeln-Manufaktur
Schokoladen-Manufaktur


Den Rest vom langen Tag snacke ich mich durch die Straßenstände und das Lampionfest und bewundere Menschen, die auf ihrem Scooter ein Tablett mit zwei Schalen heißer Suppe balancieren und ausliefern können.

was ist das?
Banh Xeo
Essbar

Amalfi

Sunset City

Emerald Beach

Auf unserer Tour in den Süden haben wir eine Retorten-Geisterstadt entdeckt: Sunset City. Sie ist fertiggestellt, ist komplett italienisch nachgebaut und heißt Amalfi Road, Milano Plaza und so weiter. In den Straßen werden aus Lautsprechern in den Laternen italienische Arien gespielt.
Es gibt sogar ein Kolosseum. Aus dem Kolosseum startet die längste Gondelbahn über Wasser der Welt, knapp 8 km. Sie geht über drei Inseln bis zu nach Hong Tom.

Ebenso neu und retortig ist der Smaragd-Strand, bis eben noch Militärgelände, jetzt Gated Beach. Dazwischen liegt der Fischerort An Thoi mit dem Militärgefängnis mit den Tigercages aus dem Vietnamkrieg.

Dschungel mit Tiger

Malaysia / Taman Negara

Taman Negara bedeutet allgemein Naturschutzpark, trotzdem ist in Malaysia damit meist das Areal mit dem ältesten Primärurwald der Welt gemeint, 130 Millionen Jahre, wird gesagt. Auf der Straße treffe ich zwei, die wie ich eine Dreitagestour machen wollen, und nicht nur mit 80 Leuten in der Höhle übernachten und zurück. Wir buchen einen abseitigen Trail, auf dem wir sonst niemanden treffen.

Am ersten Tag wandern wir ca 4h und schlagen früh unser Lager auf. Viel zu tun gibt es nicht außer ins leuchtende Grün zu gucken und die Geräusche zu identifizieren, Vögel, Affen und Zikaden.

Erstes Lager

Wäschetrockner

Nachts hören wir Gewehrschüsse, Wilderer. Amy, der Guide, facht das Feuer stärker an, damit sie uns jedenfalls riechen, wenn schon nicht sehen, sagt er, Kugeln fliegen weit.

Zweiter Tag 8h wandern, Lehm, Dornen, Flüsse und immer wieder den Pfad neu suchen. Wir begegnen einem Dorfbewohner auf der Suche nach den Wilderern und Amy wird von einigen Wildbienen gestochen, was sehr schmerzhaft ist. Die Belgierin hat zum Glück ein Mittel dabei. Wir finden Mangos, Organen und Litschis, leider zu grün, verfault oder zu hoch am Baum. Und immer wieder Orchideen.

Zweites Lager und Lunch am Fluss

Abends sitzen wir beim Feuer und identifizieren Geräusche. Einmal macht es Roarr-roarrr, dann nochmal, deutlicher. Amy reißt die Augen auf, starrt ins Dunkel, sagt nichts, bewegt sich nicht. Wir desgleichen, nur dass wir auf Amy starren. Nach einer Weile sagt er: Dangerous. Angry Animal. Es könnte ein Bär sein, Tiger oder Leopard. Aus irgendeinem Grund sauer. Kann Bienenstich sein oder sonst was.

Das gefährlichste Tier ist der Elefant, da rennt man auf jeden Fall weg, und zwar im Zickzack, dem kann er nicht folgen, nur der Elefant ist es ja nicht. Zum Glück. Wir wollen wissen was wir tun sollen, wenn das Tier kommt. ‘Gucken, was für ein Tier es ist’, sagt er nur. Wie kriegen dann noch heraus, das ein Bär ziemlich alles klein haut, und beim Tiger, der normalerweise nur guckt und weiter geht, sagt er, kämpfen.

Ich muss einmal zum Fluss, mit Kopfstrahllampe, und aus der Richtung kommt zehn Minuten später das nächste Grollen. Amy macht etwas Lärm, damit das Tier weiß hier sind wir Menschen, es muss nicht kommen. Dann sitzen wir noch eine Weile herum, schließlich gehen wir schlafen. Das Feuer ist hochgedreht und ein paar Kerzen brennen. Später grollt es nochmal, ansonsten bleibt es ruhig. Amy erneuert nachts die Kerze.

Morgens sind wir etwas unausgeschlafen. Nachdem wir los sind, sagt Amy, er habe Tierspuren gesehen, Tapir (groß, aber sehr schüchtern) und Katze. Könnte Jaguar sein. Jaguar wäre gut, weil auch scheu. Nach ca 1h hören Amy und ich wieder das Tier, vielleicht begleitet es uns. Es scheint ja sonst nichts zu wollen. Dann finden wir die frische Haut einer Kobra auf dem Weg, und eine (wunderschöne) kleine Blue Coral Snake kreuzt, ebenfalls sehr giftig.

Nach ein paar Stunden sind wir wieder nahe des Dorfes. Dort springt Amy plötzlich seitwärts ins Gebüsch und kommt strahlend mit ein paar Durian-Früchten wieder heraus, sehr teuer und sehr lecker, die Stinkfrucht, in allem Hotels und Bussen verboten, smells like hell and tastes like heaven. Er schlachtet sie sofort und ist glücklich.

Abends buche ich im gleichen Büro einen Bus. ‘So’, sagt Amys Schwester, ‘you met a Tiger?’ Amy, der dort aufgewachsen ist, hat seine blauen Augen gesehen, nachts, sagt sie. Im nachhinein hätte ich das auch gerne.

Eindrücke

Kobrahaut und Vogelfeder

und dann war da dieser Vulkanausbruch

Bali / Amed

Mein Tag beginnt mit einem Coaching im Freediving. Am Ende komme ich mit dem Druckausgleich gut zurecht, mache den verpassten Rettungstauchgang und kriege das Zertifikat. Während der Tauchpausen gucken wir dem Vulkan Mount Agung zu, der kleine Dampfwölkchen auspufft. Nach 2h Training pufft er noch immer, das ist relativ lang.

Mt. Agung vom Wasser aus

Abends im Sonnenuntergang machen wir Yoga auf dem Berg. Da kann man großartig beobachten, wie der Agung vom Puffen zum stetigen Rauchen übergegangen ist. Zwischendrin machen wir eine Fotopause.

Mt. Agung vom Yogasaal aus

Am Ende vom Yoga ist es dunkel und wir sehen, dass der Kraterrand rot glüht, von Widerschein aus der Tiefe. Er bricht (bisher) allerdings nicht richtig aus, sondern glüht und brodelte unten vor sich hin. Wir sind hier (soweit) auf der sicheren Seite, was Lava und Rauch betrifft.

Nachts

(anderer Menschen Foto)

Gegenüber vom Vulkan ist Vollmond, was der Power einen draufsetzt. Als i-Tüpfel wandert später am Meer eine Sternschnuppe durchs Bild, mehrere Sekunden und mit langem roten Schweif.

Lach nicht wenn du tauchst

Bali / Amed

Mein Kurs in Freediving, Apnoetauchen, ohne Sauerstoffflaschen und mit Luft anhalten, beginnt mit Theorie, Yoga und Entspannung. Ziel des Kurses ist es, sich unter Wasser komfortabel zu fühlen, und das geht am besten entspannt.

Später tauchen wir am Seil hinab. Interessant: Luft ist erstmal mein geringstes Problem, auch nicht in 12m Tiefe und auf Zahlen soll es ohnehin nicht ankommen, sondern auf Wohlbefinden. Technik, Körperhaltung, Druckausgleich sind die Aufgaben der Stunde. Unser Instructor begleitet uns.

Instructor Lonica

Das erste Mal, dass ich sie so neben mir entdecke, muss ich Lachen und lerne, dass schon beim Lächeln Wasser in die Maske kommt.

Turtle-Release

Java / Sukamade

Morgens um 6 in der Schutzstation bekommen wir unsere Schildkrötchen, die wir persönlich am Strand auf den Sand setzen dürfen, damit sie den indischen Ozean erreichen und ihr Glück in der Welt versuchen können. Ich bin gerührt. Die Turtles wollen natürlich nur los.

Meine beiden Mädels

Katerchen passt auf

 

Auf dem Rückweg mache ich eine kurze Wanderung zur Green Bay

Springboot

Green Bay, das Uferstück ist so steil, dass die Boote Anlauf nehmen und den Strand hochspringen.

Abends setze ich nach Bali über.

Java mit Mt. Ijen

Bali

Blue Fire

Indonesien / Mt Ijen

Es ist 11:20 a.m. und ich bin seit zehn Stunden auf den Beinen. Um 1:00 morgens startete unser Tourbus. Zwei Stunden Aufstieg auf den Vulkan Ijen, 3,4km steil hoch. Oben Gasmasken aufsetzen und 45min runter in den Krater klettern, über Geröll, zum Blue Fire. Aus den Ritzen im Gestein dringt Sulphurgas, das mit 600°C blau brennt. Manchmal verflüssigt es sich und läuft brennend die Steine runter. Aus anderen Spalten dampft Sulphur als Qualm und füllt den Kessel, dafür die Gasmasken. Irre.

Unsere langsamste Person wird geschubst, jetzt gehen wir Hand in Hand. Einer von unserer Bromo – Ijen – Vulkangruppe verknickt seinen Fuß kräftig – unten im Krater. Die Guides haben Salbe und Klettband. Ein paar Asiaten schliddern in Flipflops. Unten starren wir ewig und wie blöd in das Meer blauer Flammen, wenn der Schwefelnebel sie frei gibt.

Durchs Bild laufen immer wieder die Sulphur-Miner, die unter gefährlichen und toxischen Bedingungen Sulphur gewinnen und zu Fuß ins Dorf tragen, 60 neongelbe kg in Körben auf den Schultern, zu Fuß. Manche 3x täglich. Für Kosmetika, sagt der Guide, und um Zucker zu bleichen. Nachdem wir uns blöd genug geguckt haben gehen wie zum See, hot Water, toxic, sauer mit einem pH-Wert von 0,5. Bitte nur kurz die Hand rein halten. Danach klettern wir den Krater wieder hoch zum Sonnenaufgang.

Oben geht es weiter um den Krater herum durch eine unwirkliche Landschaft und eine Sonne, die unsere Schatten auf dem aufsteigenden Sulphurdampf tanzen lässt. Dann die anderer Seite, noch mehr Vulkane, endloser Horizont und das Meer. Gegen 7:00 haben wir unseren Wahnsinn im Griff und schaffen es, uns los zu reißen. 1,5h wieder steil bergab.

Sulphur – Miner

Sulphur-Körbe

Durch den Dschungel geht es weiter an die Ostspitze, die anderen fahren nach Bali, ich bleibe hier im Homestay mit Hunden und Hühnern, Palmen und Schmetterlingen.

Badegast

PS – wenn und sobald ich aus der Gruppe die besseren Fotos bekomme, aktualisiere ich.

Taman Sari

Indonesien / Yogyakarta

Meine geplante Tour zum Borobodur und Mount Merapi fällt aus. Ich gehe nochmal zum Water Castel

Taman Sari

und verbringe dort ein paar Stunden in den bunten Gassen,

finde die geheimen Tunnel und werde dort versetzt in ein Gemälde von MC Escher.

 

 

 

Mit geschlossenen Augen zwischen diesen beiden Boddhi-Bäumen durchzulaufen (ohne hinzufallen) bedeutet, dass man ein reines Herz hat

Traveltetris

Australien / Brisbane

Am Morgen trennen sich Matthias und meine Wege an der Fortitude Valley Station. Seiner führt nach Deutschland, meiner zur State Library. Tschüss Matthias und danke für die schöne Zeit hier!

 

Keppeler Bier zum…

Angeberfoto.

In der Library recherchiere ich an einem guten, schnellen, kostenfreien öffentlichen Rechner meine nächste Zeit. Öffentliche Orte kann Australien, so wie Grillstellen, Schwimmbäder, Stadtstrände und Spielplätze für Kinder und Erwachsene kostenfrei, heile, sauber, cool gestylt, gut besucht zu finden sind.

Grillstelle in Cairns

Jetzt habe ich noch zwei Monate. Wo will ich noch hin? Wo ist kein Monsun? Wie verhalten sich Ort, Strecke und Kosten zu meinem Rückflug? Kann ich den umbuchen? Will ich noch mehr komische australische Tiere sehen? Jeden Tag Schnorcheln? Luxusfragen. Nach drei Stunden habe ich einen inneren Plan, der sich stimmig anfühlt.

Brückentetris

Eine der vielen Brücken über den Brisbane, autofrei. Einer der wenigen Orte, wo Fußgänger berücksichtigt wurden. ‘Zu Fuß gehen’ als Transportmedium erscheint, im Gegensatz zu öffentlichem Raum, in Australien ganz unten in der Nahrungskette. Zu guten Teilen führen keine oder wenns-denn-sein-muss Fußwege an 3-6-spurigen Straßen entlang. Auch die immerhin!-Radwege an der Autobahn haben wir zur Kenntnis genommen.

Raubfischday

qbn.com

Australien / Great Keppel Island

Wir Schnorcheln. Matthias sieht einen knapp 2m langen Stachelrochen, ich einen very big Fisch in 2m Entfernung. 1,50m lang bestimmt. Der Form nach ein Barrakuda, mit gelber Schwanzflosse. Wir schauen uns in die Augen und ich schwimme möglichst unauffällig hinter ihn vorbei.

Das Internet sagt: Yellowtail Barrakudas werden eigentlich nur 60cm lang, und ‘normale’ Barrakudas haben keine gelbe Schwanzflosse. Trotzdem glaube ich das, was ich gesehen habe.

Matthias und ich sind beide froh, dass die Meerestiere generell desinteressiert sind. Nachmittags setzen wir ans Festland über und fahren Richtung Norden.

Stachelrochen

GKI von der Fähre aus

Zubringer zur Fähre und direkte Erinnerungsskizze vom big fish

Yellowtail Barrakuda

Nachtfahrt nach Norden, prähistorische Tankstelle

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