Saigon erwandere ich mir in einem Mix aus Streetart-Tour und klassischen Sehenswürdigkeiten. Zum Zeichnen komme ich immer erst spät – bei Bier oder Kaffee.
Streetart-Tour Saigon
Saigon erwandere ich mir mit einer Streetart-Tourkarte und dem Reiseführer.
Floating Markets und Menschen, die auf ihrem Scooter Schalen mit heißer Suppe ausliefern
Die Bootstour zu den Floating Markets war auch ein bisschen Perlenfabrik. Als wir dort ankommen, sind es fast so viel Touristenboote wie Marktboote, insgesamt schwach besucht. Und es hat etwas geregnet, also kein Sonnenaufgang. Trotzdem war es schön, Kaffee von dem einen und Nudelsuppe von dem anderen Boot zu bekommen. Der ‘besondere Seiten-Kanal’ war vor allem denkbar dreckig, die Reisnudeln-Manufaktur hat Barbiepuppen und Dinge aus Kokos verkauft. In der Kakao-Plantage müssen wir extra Eintritt bezahlen, kriegen keinen Guide und hören deswegen den anderen Touren zu. Wir sehen den Herstellungsprozess und probieren hundertprozentige Schokolade.
Den Rest vom langen Tag snacke ich mich durch die Straßenstände und das Lampionfest und bewundere Menschen, die auf ihrem Scooter ein Tablett mit zwei Schalen heißer Suppe balancieren und ausliefern können.
Can Tho
Orangenkuchen mit grüner Bohnenpaste
Am ersten Nachmittag im Can Tho entdecke ich den kleinsten Baucontainer der Welt, zwei Draußenfriseure, teste sehr leckeren Kaffee mit Pfefferminzsirup, dazu gibt es Orangenkuchen mit grüner Bohnenpaste.
An der Uferpromenade entlauben städtsche Angestellte alle Büsche einer bestimmten Art. Ich frage, was das soll – der Übersetzer sagt:
lass es blühen!
Außerdem ist Laternenfest, ein kleines Festival mit Licht Kunst und Bühnenshows.
Mekong
Amalfi II
Wir gondeln zu dem Erlebnispark, fahren Achterbahn und Wasserrutschen, und gondeln wieder zurück nach SunsetCity.
Dort in der zukünftigen Galerie sind Konferenzräume buchbar. Sie wirken mehr wie ein Museum of Modern Art.
Wir schätzen, dass die Stadt auf 40- bis 50000 Einwohner*innen angelegt ist. Bis auf ein paar Touristen ist sie noch total leer, eine absurde, gespenstische Atmosphäre. Ruine to be oder Alterssitz?
Am letzten gemeinsamen Tag chillen wir am Strand und lassen uns mit frischer Kokosnuss vollaufen.
Amalfi
Sunset City
Auf unserer Tour in den Süden haben wir eine Retorten-Geisterstadt entdeckt: Sunset City. Sie ist fertiggestellt, ist komplett italienisch nachgebaut und heißt Amalfi Road, Milano Plaza und so weiter. In den Straßen werden aus Lautsprechern in den Laternen italienische Arien gespielt.
Es gibt sogar ein Kolosseum. Aus dem Kolosseum startet die längste Gondelbahn über Wasser der Welt, knapp 8 km. Sie geht über drei Inseln bis zu nach Hong Tom.
Ebenso neu und retortig ist der Smaragd-Strand, bis eben noch Militärgelände, jetzt Gated Beach. Dazwischen liegt der Fischerort An Thoi mit dem Militärgefängnis mit den Tigercages aus dem Vietnamkrieg.
Perlenfarm
Wir machen eine Inseltour, Perlenfarm und Wasserfall. Die Perlenfarm führt uns noch halbwegs erwartbar die Ernte von Perlen vor – vor unseren Augen wird eine Auster aufgebrochen der Muskel raus- und aufgeschnitten, und uns die Perle darin präsentiert. Anschließend eine lange Folge absurd schöner und filigraner Muschelschnitzereien, aus abgestorbenen Riesenmuscheln mit bis zu 150 kg Gewicht. Die zweite Hälfte der Strecke wird man durch Perlenschmuck zum Kaufen geschleust.
Am Ort des Wasserfalles hingegen erwartet uns ein Erlebnispark, mit Ureinwohnern und wilden Tieren aus Beton. In einem anderen Haus finden wir eine Art Möbelausstellung aus Wurzelhölzern, in einem dritten Haus eine christliche Statue. Den Wasserfall selber gibt es auch.
Strandstück
Am Strand wird rege gebaut. Interessant: das Hotel im Rohbau hat den Pool schon gefüllt, das Ex-Resort nebenan, das märchenhaft gestaltet und stark verfallen ist, noch immer. Im Wasser abgebrochene Figuren aus dem Resort.
Knapp daneben sitzen wir nachts mit Piña Colada und stoßen auf 2023 an. Am Horizont die lückenlosen Grünlichte der Squidfischer.
Phu Quoc, Vietnam
Phu Quoc ist unsere letzte gemeinsame Station. Wir beachen und schauen uns in Duong Dong den abwechslungsreichen Nachtmarkt an. Auch hier beliebig viel Seafood. Ich esse zwar seafood, aber ich komme nicht mit Oktopus zurecht. Oktopus darf man nicht essen… zu intelligent und kreativ. Wenn er einen Fressfeind wahrnimmt, verändert er seine Hautfarbe in etwas, was der Feind nicht frisst. Stein z.B., oder Koralle.